Konzept

Zahlreiche langjährige wissenschaftliche Untersuchungen belegen immer wieder, dass ein optimaler Schutz davor, Opfer zu werden, auf drei ausschlaggebenden Säulen steht:

  • die Stärkung der Persönlichkeit
  • die einfühlsame Förderung des Selbstbewusstseins
  • die Schulung von zwischenmenschlicher Achtsamkeit und Respekt

Auf diesem Hintergrund hat sich „Trau Dich Was" zum Ziel gesetzt, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Handlungsstrategien aufzuzeigen, mit denen sie präventiv den unterschiedlichen Formen von Gewalt und von alltäglichen Grenzverletzungen begegnen können.

 

Bereits seit dem Jahr 2000 unterstützt „Trau Dich Was" seine zahlreichen TeilnehmerInnen darin, Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit sowie Empathiefähigkeit zu steigern und auf diesem Weg persönliche Sozialkompetenz zu stärken.

 

Seit dem Jahr 2010 finden Trau-Dich-Was-Kurse auch im Familienzentrum Zirndorf für Kinder der Altersgruppen 5 - 10 Jahre statt.

Stärkung von Kompetenzen

Altersentsprechend in Konzept und Methodik, werden die Teilnehmer eines „Trau Dich Was" Kurses ganz allgemein in folgenden Kompetenzen gestärkt:

 

Sie lernen, welche Rechte sie haben.
„Ich darf NEIN sagen, eine Grenze setzen", „Mein Körper gehört mir", „Hilfe einfordern ist völlig in Ordnung"

 

Sie erarbeiten, welche Pflichten sich daraus ergeben daraus.
„Auch andere Menschen haben Grenzen, die ich akzeptieren und achten muss", „Ich behandele andere so, wie ich selbst behandelt werden möchte", „Ich kann mich entschuldigen"

 

Sie lernen, Gefühle zu erkennen und Grenzen zu benennen.
„Ich höre auf meinen Bauch", „Ich darf Angst haben", „Ich darf Fehler machen", „Ich achte meine Bedürfnisse"

 

Sie üben Verhaltensstrategien für alltagsbezogene Grenzverletzungen und Gewalt.

Sie erfahren, dass es unterschiedliche Formen von Gewalt und Grenzverletzungen gibt. Sexueller Missbrauch zählt dazu und es ist möglich, ganz offen darüber zu sprechen. „Ich darf und werde mich abgrenzen", „Ich weiß, wo und wie ich Hilfe einholen kann"

 

Sie üben selbstsicheres Verhalten im Alltag.
„Was tue ich, wenn ich in Bedrängnis komme", „Wo lauern reale Gefahren und auf was muss ich achten", „Ich lasse mich nicht provozieren"

Zielgruppenorientierte Inhalte

Vorschulkinder

Das Training zur Stärkung der eigenen Sicherheit kann nicht früh genug beginnen!

 

Trau-Dich-Was Kurse führen deshalb Vorschulkinder sensibel, ganz behutsam und spielerisch an die Themen heran, welche zur Ausbildung einer selbstbewussten sicheren Persönlichkeit beitragen. Schwerpunktmäßig beschäftigen wir uns mit

  • der Wahrnehmung und Benennung von guten und schlechten Gefühlen
  • dem Erlernen des gewaltfreien Sich-Wehrens
  • den Strategien, um Hilfe zu bitten
  • den verschiedenen Arten von Berührungen - wo sind Grenzen?

Mädchen und Jungen im Alter von 6-12 Jahren

Trau-Dich-Was vermittelt Mädchen und Jungen im Alter von 6 - 12 Jahren Handlungsstrategien
zu aktuellen Themen wie:

 

  • Verbale Angriffe
  • Körperliche Angriffe
  • Mobbing
  • Erpressung
  • Mutproben
  • Sexuelle Gewalt
  • Wo und wie hole ich Hilfe?

 

Gewaltfreie Lösungswege stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit. Dabei halten wir an dem Grundsatz fest:

 

Unser gesprochenes Wort ist unsere beste Verteidigung!

Die teilnehmenden Kinder werden bei der Weiterentwicklung eines positiven Ich-Gefühls unterstützt. Sie lernen, sich vorausschauend zu verhalten, kritisch nachzuhaken und Aussagen von anderen Leuten zu hinterfragen.

 

Rollenspiele bilden hierfür die breite Basis der Unterrichtsmethodik, ganz nach dem Motto:

Gespielt ist gelernt.

Erwachsene Frauen

Erwachsene Frauen arbeiten in dem Kurs auf unterschiedlichen Ebenen:

 

  • Steigerung des persönlichen körperlichen Sicherheitsgefühls. Dies erlangen die Teilnehmerinnen durch das aktive Einüben von einfachen und sehr effektiven Selbstverteidigungstechniken für verschiedene Situationen.
  • Verbunden mit dem sogenannten „Kampfschrei" kommen sie an ihre inneren Hemmschwellen heran, um diese zu überwinden.
  • Das „Ja", eigene Grenzen zu fühlen und diese zu setzen, ist ein Prozess, der auch auf dieser körperlichen Ebene unterstützt werden kann.

Gleichzeitig erhöhen sie mit Übungen, Rollenspielen und Gesprächsrunden ihr Handlungsrepertoire zum Grenzen setzen. Dabei werden folgende Themen beleuchtet:

  • Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Eigene Hindernisse beim Grenzen setzen – alternative Möglichkeiten
  • Vorausschauend Denken und rechtzeitig Handeln